Glücksspiel-Chaos in Ungarn: Rambo vs. Eurovegas
Der ungarische Hollywood-Produzent Andrew G. Vajna wurde bekannt durch Blockbuster wie Rambo, Red Heat, Total Recall, Stirb langsam, Terminator oder Basic Instinct. Im vergangenen Jahr wurden Vajnas Unternehmen fünf der elf Casino-Lizenzen in Ungarn erteilt. Nun wurde bekannt, dass Vanja eines seiner privaten Casinos für Mieterlöse von über 3 Mio Euro für vier Jahre an die staatliche Glücksspielfirma Szerencsejáték zurückvermietet hat.
Die ungarischen Lizenzen wurden ohne öffentliche Ausschreibung vergeben. Sie wurden vom Finanzminister gegen einen kleinen Gebühren-Aufschlag an „Personen von besonderer Vertrauenswürdigkeit“ erteilt. Die Opposition möchte nun in diesem Fall wegen „Untreue mit öffentlichen Geldern“ Strafanzeige erstatten. Was macht Vanja nun mit seinen anderen Lizenzen? Die staatliche Glücksspielfirma wird ebenfalls stark kritisiert. Die Reingewinne werden beispielsweise für die Unterstützung von nationalistischen Separatistenbewegungen im Ausland oder diverse Stadionprojekte ausgeschüttet.
Zu diesem Chaos passt auch das Scheitern des Mega-Projektes „Eurovegas“. In Bezenye, im Dreiländereck Ungarn-Slowakei-Österreich, sollte das Mega-Casino „Eurovegas“ entstehen. Diese Idee gab es schon seit Ende der Neunziger Jahre. Doch nachdem vor kurzem das Budapester Wirtschaftsministerium die baulichen Konzessionen sowie die Casinolizenz einkassiert hat, ist das Projekt wohl für immer gestorben. Die potentiellen Eurovegas-Betreiber, die Asamer-Gruppe aus Oberösterreich zusammen mit Hard Rock International der Seminolen in Florida, hatten zwar eine Lizenz, konnte aber wegen Finanzproblemen nie mit dem Bau beginnen. Der Konzessionsentzug dient in erster Linie parteinahen Konzessionsinhabern, wie Andrew G. Vajna.
Quelle: Pester Lloyd