Österreich: Sportwetten-Aufschwung dank Automaten-Verbot
Die Österreicher sind und bleiben eine Glücksspielnation. Laut des Wiener Beratungsunternehmen Kreutzer Fischer & Partner stieg der Umsatz im ersten Quartal 2015 mit Glücksspiel und Sportwetten um 3,6 Prozent auf 1,507 Mrd. Euro. Diverse Online-Glücksspielangebote proftierten dabei vom Automatenverbot in der Hauptstadt.
Fast die Hälfte es Umsatzes stammt mit 668,9 Mio. Euro von Lottoscheinen und Rubellosen. Die Steigerung in diesem Sektor von 2,8 Prozent sei auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Den stärksten Zuwachs gab es mit einem plus von 18 Prozent bei den Sportwetten. Hier stieg der Umsatz auf 157,6 Millionen Euro. Diese gelten in Österreich nicht als Glücksspiel. Vor allem Live-Wetten sind inzwischen stark umstritten und wurden in Vorarlberg als erstes Bundesland verboten. Andere Länder denken darüber nach nachzuziehen.
In Wien wurden zu Beginn des Jahres alle Automatenspiele außerhalb der Casinos verboten. Davon profitieren die rund 130 Wettlokale von Anbietern wie Admiral, Cashpoint, Tipico oder Wettpunkt und deren Live-Wett-Geräte. Die Gäste der Wettlokale seien nicht abgewandert und das Spielvolumen ging nicht verloren. Die Kunden wanderten von den Automaten in andere Bereiche ab, überdurchschnittlich hin zu Sportwetten. Sportwetten in Spielhallen hatten schon 2014 schon um mehr als 20 Prozent zugelegt, Online-Plattformen lediglich um knapp vier Prozent. Mitte April 2015 waren österreichweit nur mehr 7.950 Geräte in Betrieb, um 18 Prozent weniger als ein Jahr davor. Rund 3.300 davon ohne Konzession.
Trotz des Verbotes soll es in Wien noch etwa 650 Automaten geben. Im Bundesland Salzburg sind es etwa 800 illegale Glücksspielgeräte, in Tirol 700. Dabei ist das Zocken an einarmigen Banditen in den Bundesländern eigentlich verboten.
Quelle: Nachrichten.at