Spielhallenbetrug Deutschlandweit in Millionenhöhe
Eine Siebenköpfige Bande um den Sicherheitsbeauftragten eines niederländischen Spielhallenbetreibers Ali T. (53) und den Programmierer Benjamin P. (32) herum hat bandenmässig Tausende Rentner und Arbeiter an Geldautomatenspielen abgezockt. Spieler, die Spielhallenkette und das Finanzamt wurden insgesamt um 1,5 Millionen Euro geschädigt. Die Geräte wurden dabei so manipuiert, dass der Gewinn gesteuert werden konnte. Über spezielle Codes konnten die Spielautomaten gezielt zum „ausspucken“ gebracht und der für die betrogenen Spieler rechtmässige Gewinn zurück gehalten werden.
Doch damit nicht genug. Die Bande hat anderen Spielhallenbetreibern die Software zum Kauf angeboten. Was diese Käufer allerdings nicht wussten: auch deren eingestellte Gewinne wurden manipuliert. Damit wurde der Betrüger zum Betrogenen. Die Bande konnte bei jeder Spielhalle die diese Software eingesetzt hatte einen Teil der Gewinne ebenfalls für sich abschöpfen. Kriminalhauptkommissar Uwe-Dieter Matschat der ermittelnden Gelsenkirchener Polizei der dieser Schlag gegen die Kriminalität gelungen ist spricht von „erheblich krimineller Energie“.
Bereits jetzt sind 25 Abnehmer der Software identifiziert worden und man rechnet mit einem Schaden durch dieses Vergehen mit über 10 Mio Euro.
Dieser Fall soll einem nun aber nicht die Lust am Spiel verderben. Die Glückspielbranche boomt. Über 1,3 Milliarden Euro werden alleine in Deutschland pro Jahr damit erzielt. An jeder Ecke entstehen Spielmöglichkeiten. Der große Gewinn dieser Branche lockt Spieler, wie Spielanbieter. Der Schlüssel des Vertrauens lautet „Konzession“. Achten sie bei ihrem nächsten Spiel einfach darauf, dass ihr Anbieter, egal ob Online oder Offline, seriös ist und eine Konzession besitzt. Diese Anbieter werden von stattlicher Stelle regelmäßig geprüft und der ihnen zustehende Gewinn gewährleistet. Ladbrokes (Online) und Gauselmann (Offline) sind z.B. empfehlenswerte Spielbetriebe.
Die auf 91 Seiten geschriebene Anklage gegen die Bande lautet auf Computerbetrug und Steuerhinterziehung. Mit welchem Strafmaß die sieben Gauner zu rechnen haben wird sich erst in einigen Wochen herausstellen. Mit dem rechtskräftigen Urteil wird Ende September zu rechnen sein. Der Fall wird vor dem Essener Landgericht verhandelt.
Quelle: Radio Emscherlippe