Stehen die Schweizer Casinos vor dem Aus?
Schon seit Jahren sinken die Ertäge der Schweizer Spielbanken. Immer weniger Besucher versuchen ihr Glück in den Casinos. Als wäre dieser Trend schon nicht schlimm genug, kommt nun noch das Spielbankengesetz dazu. Das neue Spielbankengesetz wurde Ende April vorgelegt. Mit dem Gesetz soll das Online Glücksspiel-Verbot aufgeboben werden und konzessionierte Echtgeldspiele sollen erlaubt werden. Zudem sollen auch Sportwetten, Lotterien oder andere Geldspiele über das Internet angeboten werden dürfen. Im August endete die Frist zur Gesetzesrevision. Alle Schweizer Spielkasinos lehnen den neuen Entwurf ab.
In der Schweiz gibt es 21 Spielbanken. Acht davon mit A-Lizenzen (Grand Casinos) und 13 mit B-Lizenzen. Die Spielbanken liefern im Schnitt über 47% ihres Bruttospielertrages als Abgabe ab. Seit der Eröffnung der ersten Schweizer Kasinos 2003 beläuft sich diese Summe auf 4,7 Mrd. Franken. Die Abgabe fließen in die Alters- und Hinterlassenenversicherungen sowie in die Kantone. Trends wie der Ausbau von Casinos im grenznahen Ausland, ein stark wachsendes Online-Angebot und illegale Geldspiele im Inland würden durch das neue Spielbankengesetz noch verstärkt. Die Casinos fordern einen Zugang zum Online-Markt und eine Begrenzung der nichtregulierten ausländischen Anbieter. Federführend bei der neuen Vernehmlassung des Gesetzes waren die Swiss Casinos. Die Swiss Casinos betreiben Spielbanken in Zürich, St. Gallen, Pfäffikon, Schaffhausen und zum Teil das Grand Casino Bern. Würde die Gesetzgebung in bestehender Form beibehaltren, sei der Abwärtstrend nach Angaben der Swiss Casinos kaum aufhaltbar und die Schweizer Casinos ständen vor dem Ruin.