Tummeln sich Agenten in den Casinos von Macau?
Es ist bekannt, dass in der Zockerhochburg Chinas schon mal der eine oder andere Regierungsbeamte mit öffentlichen Geldern, in einem der zahlreichen Casino, gespielt hat. In Macau ist Glücksspiel, anders als im Rest des Landes, erlaubt. Grund hierfür ist, dass es lange Jahre eine Kolonie Portugals war und nach der Rückgabe, das Glücksspiel trotzdem weiter erlaubt wurde. Mittlerweile hat Macau den Ruf das Las Vegas Asiens zu sein. Dessen Einnahmen übersteigen das amerikanische Pendant aber schon seit einem Jahrzehnt.
Vor der Kampagne des chinesischen Präsidenten gegen Korruption, waren die Umsätze in Macau 6-mal so groß verglichen mit Las Vegas. Im Zuge der Kampagne schrumpfen die Umsätze in Macau nun aber schon seit ca. 13 Monaten. Wenn man den Monat Juli betrachtet, zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr, ein Rückgang des Umsatzes um ca. 36 Prozent. Der Monat, der den größten Rückgang aufwies, war der Februar. Hier konnte ein Rückgang der Einnahmen von ungefähr 50 Prozent festgestellt werden.
Einer der Mitgründe hierfür ist, dass vor allem ranghohe Regierungsbeamte mit großen Summen, die oft aus öffentlichen Kassen stammten, die Spielhallen von Macau aufsuchten und das Geld verpulverten. Schlagzeilen aus dem Jahre 2004 belegten dies, wobei zwei Beamte eine Summe von ca. 12 Millionen Dollar, welche öffentlichen Geldern entnommen wurde, verspielten. Die Beamten wurden schnell suspendiert.
Der Glücksspielkonzern Sands aus den USA, der Beteiligungen am Markt in Macau unterhält, hatte vor ein paar Jahren eine Untersuchung durchgeführt. Diese belegt, dass CIA Regierungsbeamte von China damit erpresste, Gelder aus öffentlichen Kassen entwendet zu haben und diese so für ihre Zwecke gewinnen konnte. Macau war somit von den Behörden Chinas gefürchtet.
Die Zeitung „Guardian“ hat diesen Bericht vor kurzem veröffentlicht. Grund für die Untersuchung war, dass der Konzern befürchtete, die Regierung war dem Glücksspielbetrieb des Casinos nicht besonders wohl gesonnen, da angenommen wurde er diene als Standort von CIA-Funktionären. Hochrechnungen der chinesischen Regierung zur Folge, sollen jährlich etwa 2 Milliarden Dollar in Macau durch Regierungsbeamte auf den Kopf gehauen worden sein.
Der Konzern, der die Untersuchung in Auftrag gegeben hat, hat sich mittlerweile von den Ergebnissen der Untersuchung distanziert.
Quelle: faz.net