Venezuela: Glücksspiel-Ring versucht Rennpferd zu ermorden
Es hört sich an wie die Geschichte aus einem Kino-Thriller: Die Behörden in Venezuela werfen einem Sportwetten- und Glücksspiel-Ring vor, dass er vor einem wichtigen Rennen versucht habe, das bekannteste Renn-Pferd des Landes zu vergiften.
Der 4-jährige Hengst „Rio Negro“ sollte eigentlich das Army Day Derby laufen als jemand versuchte ihn zu ermorden. Doch er kam gerade noch mit dem Leben davon und erholt sich nun von den Folgen der Vergiftung. Fraglich, ob er jemals wieder ein Rennen laufen kann. Der Mord-Versuch an dem Pferd war einer von dreien in Venezuela im vergangenen Jahr. Damit versuche der Glücksspiel-Ring eine der größten Sportbranchen im dem latein-amerikanischen Land zu bedrohen. „Rio Negro“ galt als großer Favorit für das Rennen, bevor er eine beinahe tödliche Dosis Cortison verabreicht bekam. Er verlor 1/5 seines Gewichtes und zeigte Symptome einer Diabetes. Inzwischen muss der Hengst in einer Art Gefängnis mit Überwachungskameras vor erneuten Mord-Versuchen geschützt werden.
Neun Verdächtige wurden in dem Fall inzwischen verhaftet, darunter zwei ehemalige Polizeibeamte und ein Pferdebesitzer mit Beziehungen zum Sportwetten-Ring. Doch ob die Behörden einen entscheidenden Schlag gegen die mafiaähnlichen Strukturen landen können, bleibt sehr zweifelhaft. Pferdewetten sind in Venezuela erlaubt, werden aber von der Regierung sehr stark kontrolliert und eingeschränkt. So wurden die Einsätze auf 1.000 Bolivar reduziert. Viele Wetten wandern so an illegale Anbieter. Die sollen 50 bis 60 mal so viel Umsatz wie die legalen Anbieter machen. Neben Angriffen auf Pferden wurde in der Vergangenheit immer wieder versucht, Jockeys zu entführen und zu bedrohen.
Quelle: The Guardian