Lotto-Betrüger müssen sich vor Gericht verantworten
Jede Woche spielen Millionen von Menschen Lotto und warten auf den großen Gewinn, der ihr Leben verändert und finanzielle Sorgen für immer in den Ruhestand schickt. Manche versuchen ihr Glück in Tipp-Gemeinschaften und erhoffen sich damit bessere Chancen auf den Hauptgewinn. Wie nun bekannt wurde, hatten Spieler, die zwischen 2004 und 2012 Mitglied in einer Tipp-Gruppe aus Wesel waren, aber ganz im Gegenteil viel schlechtere Chancen auf einen Lotto-Gewinn. Laut der Klageschrift der Staatsanwaltschaft steckten sich die Chefs der Tipp-Gemeinschaft die Einsätze und Gewinne in die eigene Tasche.
Seit dieser Woche stehen zwei Brüder in Duisburg vor dem Landgericht. Sie werden wegen Betruges und Untreue angeklagt und sollen Lottospieler in ganz Deutschland um etwa 8 Mio. Euro betrogen haben. Die Täter sollen mit anderen Komplizen zusammen ihre Kunden in Tipp-Gemeinschaften zusammengefasst haben und dann von monatlich 50 Euro Spieleinsatz nur knapp mehr als 8 Euro wirklich beim Lotto eingesetzt haben. Dabei müssen laut Lotteriestaatsvertrag mindestens zwei Drittel der Einsätze der Kunden in das Lotto-Spiel fließen. Schon 2009 sei die Bezirksregierung eingeschritten und es habe erste Anklagen gegeben. Doch die Täter betrogen unbeeindruckt weiter. Auch Gewinne sollen sie gar nicht oder nur in viel zu geringen Mengen ausbezahlt haben. Am Ende hätte man von den Kunden nur noch Geld per Lastschrift eingezogen, aber damit gar kein Lotto mehr gespielt. Wenn sich ein Kunde beschwerte, schafften die Täter es häufig, ihn mit der Auszahlung kleiner Gewinne wieder für eine Weile ruhig zu stellen. Bis April 2015 sind in dem Fall noch weitere 24 Verhandlungstermine vorgesehen. Eventuell kann das Verfahren aber auch schon schneller abgeschlossen werden.
Quelle: Der Westen