Schluss mit lustig

Kleines Glücksspiel

Seit vielen Jahren steigt die Zahl der Spielhallen und – casinos rapide an. Die Branche boomt ungebremst. Einige Städte, darunter Weil und Lörrach, wollen dieser Entwicklung nun entgegen wirken und haben den Spielhallen den Kampf angesagt. In Lörrach stieg die Zahl der Spielautomaten innerhalb weniger Jahre von 161 auf 288 an. Auch die Zahl der Spielhallen erweiterte sich auf 15. Die Stadt Weil am Rhein zählte zuletzt 145 Automaten im Stadtkern, im größeren Stadtgebiet sogar 289 Glücksspielgeräte.

Kleines Glücksspiel ist betroffen

Mit den stetig steigenden Zahlen hat sich die Zahl der Spielsüchtigen in den letzten Jahren auch deutlich erhöht. Ein neuer Mindestabstand von 500 Metern Luftlinie in Kombination mit strengeren Vorschriften für Betreiber und Sperrdateien für spielsüchtige Spieler soll nun ein erster Schritt gegen die hohe Spielhallenzahl sein. Zudem sollen Spielhallenkomplexe, wie beispielsweise in Freiburg gegenüber des Hauptbahnhofs, zukünftig abgeschafft werden. Die Neuregelungen des Glücksspielgesetzes betreffen derzeit, sehr zum Ärger der Spielhallenbetreiber, nur das kleine Glücksspiel. Das große Glücksspiel betrifft im Gegensatz dazu die Spiele Black Jack, Poker und Roulette, welche in staatlichen Casinos angeboten werden. Bei diesen Spielen ist im Gegensatz zu den Automatenspielen nochmals mehr Geld im Spiel, doch die staatlichen Casinos sind nicht von den Änderungen des Glücksspielgesetzes betroffen.

Fehlende Kontrolle befürchtet

Spielhallenbetreiber sind bereits seit einiger Zeit dazu angehalten das Spielgeschehen an den Automaten zu bewachen. Damit soll einerseits der Jugendschutz gewährleistet sein, andererseits auch verhindert werden, dass gesperrte Spieler rückfällig werden. Viele Spielhallenbetreiber, wie der 48 – jährige Unternehmer Felix Weber, bemängeln die Umsetzung der neuen Vorschriften, da eine Reduzierung der Spielhallen keinen Rückgang der Spielsucht garantiert. Süchtige Spieler könnten sich im Internet Spielalternativen suchen bei denen jegliche soziale Kontrolle fehlt. Eine Gefahr, die nicht zu unterschätzen ist.

Quelle: badische-zeitung.de