Wandel in der Glücksspielbranche
Seit der Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrags fürchten viele Spielhallenbetreiber Ihren Betrieb schließen zu müssen. Für die meisten Spielhallen in Deutschland ist 2017 das entscheidende Jahr. Denn dann steht fest, welche Spielhallen die Mindestanforderungen nicht erfüllen können und Ihren Betrieb einstellen müssen.
Betreiber bangen um Ihre Existenz
In Berlin wurde bereits am 31. Juli dieses Jahres über die Zukunft der Spielbetriebe entschieden, denn die Hauptstadt hat das strengste Glücksspielgesetz in Deutschland und die Politiker dort drängten seit langer Zeit auf die Umsetzung der Neuregelungen. Voraussetzung für eine Lizenz in Berlin ist der Mindestabstand von 500 Metern zwischen zwei Spielhallen. Der Mindestabstand wird von den Bundesländern festgelegt und unterscheidet sich deutschlandweit. Wie viele Spielhallen im kommenden Jahr schließen müssen, ist noch unklar und lässt bei den Betreibern eine große Ungewissheit zurück. Für viele Betreiber steht die Existenz auf dem Spiel, obendrein verlieren tausende Mitarbeiter Ihre Anstellung. In Berlin ist die Freude hingegen groß. Der SPD – Politiker Daniel Buchholz hat sich lange für den Wandel in der Glücksspielbranche eingesetzt und ist mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden. Laut Buchholz ist die Schließung der Spielhallen ein entscheidender Schritt im Kampf gegen die Spielsucht.
Kritik an der Entwicklung
Die Deutsche Automatenwirtschaft kritisierte die Entwicklung innerhalb der Glücksspielbranche. Viele Betreiber, die unter Umständen von einer Schließung Ihres Betriebes betroffen sind, haben sich in der Vergangenheit nichts zu schulden kommen lassen, müssen aber nun damit rechnen, dass Ihre Existenz gefährdet wird. Auch die Deutsche Automatenwirtschaft fordert einen besseren Spieler – und Jugendschutz und setzt sich für die Prävention von Spielsucht ein. Die Umsetzung des Spielerschutzes soll mithilfe einer soliden Sperrdatei verbessert werden. Die radikale Schließung von Spielbetrieben könnte jedoch viele Spieler dazu verleiten, auf illegale Glücksspielangebote zurückzugreifen. Der Wirtschaftsverband merkt weiterhin an, dass noch nicht abschließend geklärt ist, ob die Neuregelungen auch mit dem europäischen Recht vereinbar sind. Darin werden unter anderem die Niederlassungsfreiheit und die Arbeitnehmerfreizügigkeit hervorgehoben.
Quelle: euractiv.de