Darf die Spielbank Aachen zwei Warhol-Bilder verkaufen?
Die Spielbank Aachen hatte bis 2009 zwei besondere Kunstwerke in ihren Räumen hängen: zwei Werke von Pop Art Künstler Andy Warhol mit den Namen „Triple Elvis“ und „Four Marlons“. Seit fünf Jahren befinden sich die Bilder in den Archiven des Casinos. Nun will der Casino-Besitzer, die Westdeutsche Spielbanken GmbH, die Bilder in New York versteigern lassen. Der Casino-Betreiber hofft auf Erlöse von mindestens 130 Mio Euro. Das Geld soll einerseits an das Land Nordrhein-Westfalen und zum anderen Teil an die Westdeutsche Spielbanken GmbH fließen.
Die Westdeutsche Spielbanken GmbH möchte mit dem Geld Schulden abzahlen und in den Bau des Kölner Casinos an der Cäcilienstraße investieren. 1976 hatten die beiden Bilder, die für die Spielbank Aachen gekauft wurden, gerade mal umgerechnet 200.000 Euro gekostet. Viele Politiker und Kunstexperten sehen die Werke aber als öffentlichen Besitz sowie nationales Kulturgut an und befürchten durch den Verkauf ein negatives Vorbild für andere Kommunen. Oder sind die Bilder doch „totes Kapital eines Betriebes“ mit dem das Casino sein Glücksspiel wiederbeleben könnte? Laut Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft seien die Bilder nicht in Besitz des Landes, deshalb könne der Verkauf nicht verhindert werden. Die Westdeutsche Spielbanken GmbH schreibt seit 2009 rote Zahlen. Durch den Verkauf der Bilder sollen die stillen Reserven wieder angehoben werden.