Oddset: Leidtragender des Sportwetten-Lizenz-Vergabe-Chaos

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Im Juli 2012 war im neuen Glücksspielstaatsvertrag durch die Bundesländer die Liberalisierung des deutschen Sportwetten-Marktes beschlossen worden. Eigentlich sollten schon im Mai 2013 die 20 bundesweiten Sportwetten-Lizenzen vergeben werden. Im November 2013 hatte das hessische Innenministerium, welches mit der Vergabe der Lizenzen beauftragt ist, aber vorerst alle Anträge der 41 Wettanbieter, die es in die zweite Runde des Vergabeverfahrens geschafft hatten, abgewiesen. Grund: alle Bewerber würden die Mindestanforderungen für eine Lizenzvergabe nicht erfüllen. Im Januar diesen Jahres bekamen dann alle Antragsteller genaue Informationen was sie nachbessern müssen. Bis Mitte März lief die Nachbesserungsfrist. Einer der Leidtragenden dieses langen Chaos ist der staatliche Anbieter ODS Oddset, der extra für den liberalisierten Markt gegründet wurde. ODS Oddset kann ohne offizielle Lizenz keine neuen Sponsoren-Verträge eingehen oder muss schon abgeschlossene Deals canceln. So muss ODS Oddset wie das Magazins Sponsor berichtet seine Sponsor-Partnerschaft mit Borussia Dortmund vorerst ruhen lassen. ODS Oddset war im April 2012 als Champion-Partner bei dem Bundesligisten eingestiegen.

Schon im Januar 2013 hatten diverse Sportwetten-Anbieter beim hessischen Innenministerium ihre Unterlagen eingereicht. Ende März 2013 durften 14 Bewerber in Wiesbaden an einer ersten Anhörung teilnehmen. Kurz sah es so aus, als hätten dadurch die anderen 27 Bewerber schlechtere Chancen auf eine Lizenz. Doch bis heute hat sich alles wieder relativiert. Experten rechnen inzwischen, dass die Lizenzen frühestens 2015 vergeben werden. Ein Problem steht wohl auch noch durch die im Glücksspielstaatsvertrag festgehaltene, jedoch rechtlich willkürlich gewählte Zahl von 20 Konzessionen an. Diese Beschränkung ist eigentlich nicht mit europäischem Recht vereinbar und dürfte zu einer Klagewelle der Anbieter führen, die am Ende leer ausgehen könnten. Das Innenministerium sollte sich aber beeilen: die Wettlizenzen laufen nämlich im Jahr 2019 mit dem Ende der Experimentierphase des Glücksspielstaatsvertrages schon wieder aus.

Quelle: games&business