Private Sportwettanbieter können aufatmen
Seit vielen Monaten erregen Sportwettlokale mehr und mehr Aufsehen. Bis heute konnten noch keine Einigung und keine gesetzliche Grundlage für dieses Dilemma gefunden werden. Während sich immer mehr Wettlokale etablierten, wuchs die Machtlosigkeit der Gegner. Ein aktueller Versuch, eine Einigung zu erzielen, scheiterte erneut.
EuGH hat ein Urteil gefällt
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) fiel überraschend nüchtern aus. Demnach dürfen Sportwettanbieter, sehr zum Ärger der deutschen Glücksspielregulierung, nicht mehr bestraft werden. Das Ziel, für Wettbüros in Deutschland, eine einheitliche Lösung zu finden, die EU-rechtskonform ist, ist damit gescheitert. Bereits in der Vergangenheit hatte man versucht, auf der Grundlage des Glücksspielstaatsvertrag von 2012, eine Regelung zu finden. Die Vergabe von Lizenzen sollte durch ein Konzessionsverfahren gesetzlich geregelt werden. Dieser Versuch scheiterte jedoch bereits in seinen Anfängen kläglich und wurde im letzten Jahr endgültig durch den Verwaltungsgerichtshof Hessen beendet.
Private Sportwetten sind vorerst legal
Auf der Grundlage dieser gescheiterten Versuche in den letzten Jahren zieht der Europäische Gerichtshof (EuGH) nun seine Schlüsse. Laut dem Urteil sind Sportwetten in Deutschland durch private Anbieter daher, trotz des staatlichen Monopols, legal. Bereits seit vielen Jahren erzielen die Anbieter von Sportwetten höchste Umsätze im Milliardenbereich. Wetten kann man mittlerweile auf fast alles. Neben über 4500 Wettlokalen, finden sich unter den Wettanbietern auch Gaststättenbetreiber. Hinzu kommen Wetten auf Internetseiten und speziellen Apps.
Reformen und Suchtprävention
Sowohl der Präsident des Deutschen Sportwettenverbands, Mathias Dahms als auch das Land Hessen, das sich stark für die Glücksspielregulierung einsetzt, drängen nun auf Reformen. Zur Debatte steht dahin gehend auch eine öffentlich-rechtliche Anstalt, die das fragwürdige Glücksspielkollegium ersetzen könnte. Auch das Thema Suchtprävention soll zukünftig effektiver angegangen werden und durch eine bundesweite zentrale Sperrdatei Spielern die Möglichkeit geben, sich vor sich selbst zu schützen.
Quelle: sueddeutsche.de